Von Ella Stein (Praktikantin), 23. Juli.2024
Kinder und Jugendliche verbringen viel Zeit in der Schule. Neben dem Unterricht werden auch häufig Ganztagsangebote in Anspruch genommen, bei denen die Schüler*innen gemeinsam Freizeitaktivitäten wahrnehmen. In der Schule wird zusammen gelernt, gegessen, gespielt – es entstehen Freundschaften, aber auch Konflikte, die zu dem normalen Schulalltag dazugehören. Doch was, wenn diese Konflikte ein größeres Ausmaß annehmen und es zum Mobbing kommt? Wie kann man die Größe des Problems erkennen? Wann und wie greift wer ein? Das alles sind wichtige Fragen, denen im Folgenden Aufmerksamkeit geschenkt werden soll.
Quelle: Pixaby
Was ist Mobbing und wie entsteht es?
Der Begriff Mobbing beschreibt den Zustand, wenn eine Person oder eine Gruppe eine andere Person oder Gruppe angreift, also in irgendeiner Form Gewalt ausübt. Diese kann sowohl physisch als psychisch geschehen. Beschimpfungen, Drohungen, die Verbreitung von Lügen, Ausgrenzung sowie körperliche Angriffe und Belästigungen gelten als Mobbing. Oft gibt es nur eine kleine Gruppe von aktiven Mobber*innen und der Rest (der Klasse) schaut zu, ohne einzugreifen. Dieses passive Verhalten basiert häufig auf der Angst, selbst gemobbt zu werden. Wichtig zu betonen ist es, dass der Grund für das Mobbing nicht bei den Personen liegt, die gemobbt werden, sondern allein bei den Mobber*innen. Diese wollen durch ihr Verhalten an Macht gewinnen und diese auch demonstrieren. Sie versuchen vermeintliche Schwachstellen von anderen Personen zu finden, um sich bspw. über diese lustig zu machen.
Häufig nehmen sie ihr Verhalten auch gar nicht als Mobbing wahr. Werden die Mobber*innen von anderen nicht zurechtgewiesen und aufgeklärt, bleibt das Mobbing- Problem bestehen und kann weitere schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen.
Besonders wenn das Mobbing auf subtile Art geschieht, fällt es den Lehrkräften, Eltern und weiteren Erziehungsberechtigten nicht sofort auf.
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Konsequenzen von Mobbing
Mobbing kann schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen. Betroffene leiden unter physischen sowie psychischen Symptomen, wie z.B. Albträumen, Bauchschmerzen, Angstzuständen und Lernprobleme. Von außen können zunehmende Fehltage in der Schule, ein abnehmendes Leistungsniveau, Isolation und körperliche Verletzungen auf Mobbing oder andere Probleme (in der Schule) hinweisen.
Manche Betroffene entwickeln durch das Mobbing eine Depression und brauchen langjährige professionelle Hilfe.
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Was kann man gegen Mobbing in der Schule tun?
Ein Problem bei Mobbing in der Schule ist, dass viele Mitschüler*inne sich nicht trauen einzugreifen. Sie haben Angst, durch ihren Einsatz in Zukunft selbst gemobbt zu werden.
Doch ein aktives Handeln gegen Mobbing ist wichtig. Den Betroffenen muss gezeigt werden, dass sie nicht allein sind, sie ernstgenommen werden und ihnen geholfen wird. Auch die Lehrkräfte nehmen eine wichtige Rolle ein, wenn es darum geht, das Mobbing zu bekämpfen oder vorzubeugen. Sie müssen Veränderungen im sozialen Verhalten ihrer Schüler*innen wahrnehmen und darauf eingehen. Den Schüler*innen muss bewusst gemacht werden, dass ihre Anliegen von den Lehrkräften aufgenommen und ernstgenommen werden. Ihr
Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein müssen wieder gefestigt werden.
Tritt in einer Klasse Mobbing auf, kann sich professionelle Hilfe gesucht werden. Aber auch präventiv kann gegen das Mobbing vorgegangen werden, indem das Thema im Unterricht Platz findet.
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Paul und Maggie: Acht Beine gegen Mobbing
Paul und Maggie: Acht Beine gegen Mobbing
In dem 2024 erschienen Buch „Paul und Maggie: Acht Beine gegen Mobbing“ des
MoonWalker Verlags geht es um den zehnjährigen Paul, der in der Schule gemobbt wird. Es wird sich über ihn lustig gemacht, er wird körperlich angegriffen und er ist in seiner Klasse nicht beliebt. Mit seinen Problemen bleibt er zunächst sowohl in der Schule als auch zu Hause allein. Sein Vater sowie die Lehrkräfte erkennen Pauls Symptome nicht oder blenden diese aus. Die Geschichte gibt einen Einblick, wie Paul das Mobbing beschäftigt, wie er damit versucht umzugehen und was ihm Mut macht. Er gewinnt neues Selbstvertrauen und lernt,
dass er über seine Probleme mit anderen sprechen kann. Mit der Geschichte wird aber auch deutlich, wie wichtig es ist, dass die Erwachsenen sich aufmerksam zeigen und eingreifen, wenn es zu Mobbing kommt.
Auch Kinder können durch die Geschichte dazu ermutigt werden sich aktiv gegen Mobbing einzusetzen.
Krisentelefone & Anlaufstellen in Notlagen:
- Telefon Seelsorge Deutschland: 0800/1110111 oder 08000/1110222
- Nummer gegen Kummer – Kinder- und Jugendtelefon: 116 111
- Telefonnummer bei Cybermobbing: 0721 16009-15
- Cybermobbing Helpline: 0721-98192910
- Beratung für Kinder und Jugendliche: https://jugendnotmail.de/
- Krisenchat: https://krisenchat.de/
Quellen:
DAK-Gesundheit (2024). Mobbing in der Schule. Abgerufen am 18.07.2024, von
https://www.dak.de/dak/gesundheit/familie-und-leben/erziehung/mobbing-in-der-schule_20402#rtf-anchor-mobbing-in-der-schule-was-ist-das-eigentlich.
Familien Portal NRW (o.D.). Mobbing in der Schule. Abgerufenam 18.07.2024, von https://www.familienportal.nrw/de/6-bis-10-jahre/krisen-konflikte/mobbing-der-schule.
Hardiman, M. (2024). Paul und Maggie: Acht Beine gegen Mobbing. MoonWalker.
Schneider, G. & Toyka-Seid, C. (2024).Mobbing. Das junge Politik-Lexikon (bpb). Abgerufen am 18.07.2024, von https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320805/mobbing/